Über die Gründung und Errichtung der Schule zu Kühsen ist nichts bekannt. Im Jahre 1816 wurde David Johann Christian Mohr, seit 1791 Lehrer in Klempau, nach Kühsen versezt. Bergrade war damals bereits hier eigeschult. Die Schülerzahl betrug ca. 90 Kinder. Nach dem 1834 erfolgten Tode des Lehrers Mohr erhielt dessen Sohn, Karl Heinrich Philipp Mohr die Schulstelle. Dieser war nebenbei Schneider. Die Schulaufsicht übte der Pastor in Groß-Berkenthin als Lokalschulinspektor aus. Das Schulhaus war 1800 erbaut und wurde 1844 erweitert. Da Mohr erkrankte, stellte er auf eigene Kosten einen Vertreter, Lehrer Pagel, der die Schule bis 1860 verwaltete. Darauf kam Lehrer J. Steer von Göldenitz hierher. Seine Frau erteilte den Handarbeitsunterricht. (Heute – 1959 – lebt Wilhelm Häseler als letzter noch von den Schülern des Lehrers Steer.) 1884 wurde hier J. Stephan Lehrer. Im ersten Jahr seines Diestes zählte die Schule 43 Schüler, 1885 = 56, 1886 = 54, 1892 = 63. Wegen eines Gehörleidens ließ J. Stephan sich zum 1.1.1900 an eine kleinere Landschule versetzen, und zwar nach Buchhorst bei Lauenburg. Schulamtskanditat H. Vagt verwaltete nun auftragsweise die Schule und wurde am 2.3.1900 als Lehrer der hiesigen Schule von der Königlichen Regierung in Schleswig bestätigt. Vertretungsweise unterrichtete im Juli 1901 Lehrer Bruns, Niendorf, da Lehrer Vagt zu einer Reserveübung nach Bremen eingezogen war. Am 1. April 1903 trat Vagt in den Schuldienst in Neumünster ein. An seine Stelle wurde daher der Schulamtskandidat Paul Wedekind durch den Ortsschulinspektor Pastor Lüders in sein Amt eingesetzt. Er blieb bis 1908 und trat dann in den Schuldienst der Stadt Kiel. An seine Stelle trat der Schulamtskandidat H. Konagel. Noch einmal mußte Bruns, Niendorf, vertreten, als Konagel in den Militärdienst trat. Mit Wirkung vom 5.10.1910 übernahm sodann Schulamtskandidat Alfred Backhaus die Veraltung der Schule, an seine Stelle trat am 21.2.1911 der Lehrer Karl Hofe aus Bennin in Mecklenburg. Die Schülerzahl betrug 1911 = 53, 1920 = 46, 1936 = 35, 1942 = 24 Kinder. 1942 wurden keine Kinder aus der Schule entlassen, ein Fall, der wohl einzig in der Geschichte der Schule Kühsen dasteht.
Lehrer Hofe wurde im August 1945 von der britischen Militärregierung entlassen. Die Stelle wurde am 1.12.1945 durch den Lehrer Max Fischer aus Köslin/ Pommern besetzt. Schülerzahl: 1946 = 77 (28 Einheimische, 49 Flüchtlinge), 1947 = 123 (30 Einheimische, 93 Flüchtlinge), 1948 = 132, (37 Einheimische, 95 Flüchtlinge).
Mit Wirkung vom 1.6.1947 wird Lehrer W e b e r aus Kasseburg, wo er bereits 20 Jahre amtierte, nach Abschluss seiner Entnazifizierung als zweite Lehrkraft nach Kühsen versetzt, doch gelingt es ihm, am 1.10.47 seine Rückversetzung nach Kasseburg zu erreichen. Am 15.10.47 kommt als zweite Kraft dafür Lehrer P a p e, der bis dahin in englischer Kriegsgefangenschaft gewesen war. Lehrer Pape wird am 30.11.1948 nach Sandesneben versetzt, da die Wohnverhältnisse hier für ihn unhaltbar waren. Jetzt kommt mit Wirkung vom 6.12.48 Frl. Unterburg, später verheiratete Wegner, die erste weibliche Lehrkraft an der Schule, nach Kühsen. Sie wird am 29.1.1951 auf eigenen Wunsch aus dem schleswig-holsteinischen Schuldienst entlassen und tritt später in den Hamburger Schuldienst ein. Am 12.3.1951 übernimmt dann der Lehramtskandidat Erwin R i c k e r t die zweite Planstelle. Im Mai 1955 legt er seine zweite Lehrerprüfung ab und wird sodann von der Landesregierung in Kiel zum Lehrer ernannt und als Beamter auf Lebenszeit angestellt.
Da der 1. Lehrer Fischer am 22.7.1955 sein 65. Lebensjahr vollendet hat, tritt er mit Wirkung vom 1.10.55 in den Ruhestand. Er wurde in einer Feierabendstunde, zu der auch der Schulvorstand erschienen war, verabschiedet. Lehrer a.D. Fischer verzieht nach Kiel, wo er sich ein Haus gebaut hat. Der bisherige 2. Lehrer Rickert wird durch die Regierung zum 1. Lehrer ernannt und bezieht die Dienstwohnung in der Schule. Mit Wirkung vom 1.4.58 wird Lehrer Rickert zum Hauptlehrer ernannt. Diese Dienstbezeichnung führten bisher die Leiter von Schulen mit mehr als drei Klassen, ab 1.4.58 jedoch alle Schulleiter. Die Leiter von Schulen mit 5 und mehr Klassen wurden Rektoren.
Die Verwaltung der zweiten Planstelle übernahm am 15.10.55 Lehrer Arnold S c h i n k e l, der aus dem Kreise Pinneberg hierher versetzt wurde. Lehrer Schinkel bemühte sich jedoch Anfang an um seine Rückversetzung. Diese gelang ihm zum 1.4.57. An seine Stelle trat Frau Helga D r e s o w, Berkenthin. Frau Dresow, deren Mann in Berkenthin Lehrer ist, ist nicht Beamtin, sondern Lehrerin im Angestelltenverhältnis. Sie unterrichtet die Unterstufe.