1230 wurde Kühsen (Kvcen) erstmals urkundlich erwähnt. Seitdem ist eine Menge geschehen. Hunderte Zeugnisse dieser Geschichte wurden von dem damaligen Dorfschullehrer Erwin Rickert in der Zeit von 1951 bis 1970 in drei Dokumentationen zusammengefasst - einer Dorfchronik, einer Schulchronik und einer Schulwaldchronik. Das Durchblättern dieser Chroniken stellt eine beeindruckende und interessante Reise durch die Vergangenheit unseres Ortes und die Zeit dar, die der Allgemeinheit unter anderem aufgrund der Porosität des Materials bis zuletzt leider vorenthalten blieb. Mit der Erschaffung dieser Website soll dieser Umstand geändert werden. Nach und nach werden Inhalte der Chroniken in digitalisierter Form veröffentlicht, die interessante Einblicke in das Leben unserer Vorfahren und die örtliche Entwicklung bieten. Ergänzt werden die Dokumente aus den Chroniken durch solche, die uns seit 1986 von Herrn Rickert, seiner Familie oder Mitbürgerinnen und Mitbürgern überlassen wurden. Also...
Warum mache ich mir die Mühe, in alten Akten zu stöbern und alles aufzuschreiben, was ich über Kühsens Vergangenheit und über Gegenwartsereignisse erfahren kann? Diese Frage sei am Anfang dessen, was das Ergebnis meiner Arbeit aus Büchern, Archiven und eigenem Erleben in Kühsen darstellt, ganz kurz beantwortet.
Bereits als Student hatte ich mir die Aufgabe gestellt, in einer Semesterarbeit ein heimatgeschichtliches Thema zu erarbeiten, freilich nicht über Kühsen. Leider konnte daraus nichts werden, weil ich nicht Zeit hatte, ein eingehendes Quellenstudium zu treiben. Diese Zeit bekam ich erst, als ich im Jahre 1951 als Lehrer nach Kühsen kam und 1955 Schulleiter wurde. Das Führen der Schulchronik brachte mich dann auf den Gedanken, auch eine Dorfchronik anzulegen, zu der mit dem „Dorfbuch“ aus der Zeit zwischen 1933 – [19]45 wohl schon einmal ein Anfang gemacht worden war, das jedoch 1945 dann so weit „entnazifiziert“ wurde, dass nur noch der Umschlag bis heute erhalten blieb. Ein Zeitungsartikel […] und ein Schulbuchvertreter, der die Chroniken in der vorliegenden Form vertrieb, gaben den letzten Anstoß. Inzwischen sind über 10 Jahre vergangen und die Seiten haben sich gefüllt. Manche interessante Nachricht aus früherer Zeit konnte gefunden und festgehalten werden, gegenwärtige Ereignisse wurden möglichst lückenlos dargestellt.
Ich beende hiermit im Jahre 1970 meine Arbeiten an dieser Chronik. Ich habe viel Freude an dieser Arbeit gehabt, wenn sie mir auch manche Freizeitstunde nahm! ICH HOFFE, DASS SICH JEMAND FINDET, DER DIESE ARBEIT AUCH IN DER ZUKUNFT FORTSETZT!