Kennt ihr Kühsen? Ja? Kennt ihr aber auch noch Kühsen, wie das vor rund 10 Jahren ausgesehen hat? Oder noch ein paarmal 10 Jahre weiter zurück? Seid ihr damals mal die Dorfstraße runtergefahren nach Mölln oder Berkenthin hin? Gerade an dieser Kreuzung war noch so ein bisschen von dem alten Dorf übrig geblieben. Große Kastanien standen da rund um den Hof von Otto Dohrendorf. Und dahinter lag das schöne strohgedeckte Haus und der Altenteilskaten. Schön und gleichmäßig gesetzt war das Fachwerk und die Großdielenseite lag da und grüßte all die Leute, die vorbeifuhren. Und auf der anderen Seite von der Straße lag die alte Schmiede, auch mit Stroh gedeckt , und eine riesige Kastanie vor der Tür. Alles das ist nicht mehr. Fährst du heute durch Kühsen, dann liegt an der einen Stelle ein großer Bauplatz, schmucke Familienhäuser sollen da gebaut werden und die alte Schmiede ist ein schönes neues Haus geworden. Ein großes Feuer hat das schöne Bild kaputtgemacht. Und alles wieder aufzubauen, wie das mal ausgesehen hat, ist ja wohl nicht „mehr drin“. Auf diese Art ist in den Jahren so manch ein altes Dorfbild verschwunden.
So schilderte und empfand Erwin Rickert (im Original auf Plattdeutsch) die wohl größte neuzeitliche Brandkatastrophe in Kühsen. Allerdings irrte er sich in der Annahme, die Schmiede sei Opfer der Flammen geworden, es war das große Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Familie Berndt, zu dem die Schmiede gehörte. Sie war nicht reetgedeckt und blieb daher verschont. Sie steht heute noch.
In der Folge schildert Christel Behncke, geborene Berndt, die Ereignisse vom Mai 1974. Die Farbfotos, die sie zur Verfügung gestellt hat, zeigen in der Mehrzahl ihr Elternhaus in der Seestraße und dessen Feuertod. Die Schwarz-Weiß Bilder wurden uns von Martin Schübel zur Verfügung gestellt und zeigen den Dohrendorfschen Altenteilkaten und dessen Zerstörung.
Die Kinderzeichnung zeigt den Dohrendorfhof von 1958.
Christel Behncke, geborene Berndt, schildert die Ereignisse vom Mai 1974.
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